Die Kompression deines Mofas prüfen
So wird es gemacht
So kannst du z.B. schnell erkennen, ob die Ursache für den Leistungsabfall deines Antriebsaggregats verschlissene Kolbenringe sind. Der Kompressionsdruck lässt sich recht unkompliziert überprüfen. Wir erklären dir, wie du bei diesem Check am besten vorgehst und welches Zubehör du benötigst.
Was man über die Kompression an einem 2-Takter wissen muss
Wenn du keine Vorstellung hast, was gemeint ist, wenn die Rede von Kompressionsdruck ist, mach dir keine Sorgen. Um die Kompression zu prüfen brauchst du eigentlich kein technisches Hintergrundwissen, allerdings kann es auch nicht schaden, wenn du dir die Zusammenhänge kurz vergegenwärtigst. Dazu ist es hilfreich, wenn du dir das Funktionsprinzip eines 2-Takt-Motors vor Augen führst.
Als Kompression wird das Zusammenpressen eines Mediums (das kann zum Beispiel ein Gas sein) unter Erhöhung des Drucks und Verringerung des Volumens bezeichnet. Genau das passiert, wenn sich der Kolben eines 2-Takt-Motors im ersten Takt des Zyklus im Zylinder nach oben bewegt und dabei das vom Vergaser erzeugte Kraftstoff-Luft-Gemisch verdichtet. Bei der Verdichtung des Gases steigen Druck und Temperatur an.
Ist der Kolben am oberen Totpunkt angekommen, wird das maximal verdichtete Gemisch mit der Zündkerze gezündet. Das Gemisch verbrennt explosionsartig. Die freiwerdende Energie wird in mechanische Kraft umgewandelt, indem der Kolben wieder in die anfängliche Stellung zurückgedrückt wird. Auf dem Weg zum unteren Totpunkt wird zuerst die Auslassöffnung frei, sodass das Abgas entweichen kann. Danach werden die Überströmkanäle frei. Ist das der Fall, kann Frischgas kann einströmen. Der nächste Zyklus beginnt.
Nur wenn dieser komplizierte Prozess einwandfrei funktioniert, kann der Motor von deinem Töffli volle Leistung bringen. Man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass es in so einem fein austarierten System auf jedes kleine Detail ankommt. Doch wie lassen sich negative Veränderungen frühzeitig erkennen? Eine zentrale Rolle spielt dabei der Kompressionsdruck an einem 2-Takter. Lässt er nach, macht sich das durch eine Leistungsminderung bemerkbar.
Wie viel Kompression hat ein Mofa?
Das lässt sich pauschal nicht beantworten, weil sich die optimalen Werte für den Kompressionsdruck von Modell zu Modell unterscheiden. Ein Blick in die Anleitung hilft weiter. Hast du diese nicht mehr zur Hand, kannst du dich an dem Näherungswert orientieren. Dieser liegt bei Mofa-Zweitaktern im Bereich von 6 – 9 bar.
Kompression an einem 2-Takter messen – so gehst du vor
Die Überprüfung der Kompression deines Mofas ist relativ einfach und beansprucht nicht viel Zeit. Willst du verschlissene Kolbenringe oder andere Probleme frühzeitig erkennen, ist es empfehlenswert, diesen Check in kürzeren Intervallen zu machen.
Beim Kauf eines Kompressionsprüfers musst du darauf achten, dass er für Benzinmotoren geeignet ist und einen Messbereich von 0 – 20 bar hat. In der Anleitung findest du alle erforderlichen Angaben. Diese Messgeräte sind nicht allzu teuer und sind ebenfalls dazu geeignet, die Kolbenringe auf Dichtheit zu prüfen. Das kann bei Reparaturen oder bei Tuningumbauten allgemein sehr nützlich sein. Der Kauf des Prüfgerätes lohnt sich also.
So gehst du beim Test der Kompression vor:
Zunächst wird die Zündkerze herausgeschraubt und an deren Stelle das Messgerät eingeschraubt. Da es bei den verschiedenen Mofa-Modellen unterschiedliche Gewinde gibt, werden die Messgeräte mit Adaptern geliefert. Probiere vorsichtig aus, welcher Adapter sich leicht eindrehen lässt. Im Anschluss daran kannst du den Kompressionsprüfer einschrauben.
Nun muss Kompression aufgebaut werden. Dazu kannst du einen Freund bitten, kräftig in die Pedale deines Mofas zu treten. Ist der nicht zur Stelle oder hat er keine Lust, sich abzustrampeln, muss ein Akkuschrauber oder eine Bohrmaschine her. Nimm die Verkleidung ab und setze den Schrauber an der Mutter des Polrades an. Beobachte beim Drehenlassen die Anzeigenadel des Kompressionsprüfers. Steigt der Wert nicht weiter an, hat der Motor seine volle Kompression erreicht. Wichtig ist hierbei, dass die Gasstellung immer auf Vollgas ist, damit der Motor auch die nötige Luft erhält.
Die Kompression deines Mofas ist zu niedrig?
Stellst du beim Prüfen der Kompression fest, dass der gemessene Druck unterhalb des empfohlenen Wertes aus der Anleitung liegt, solltest du der Sache unbedingt auf den Grund gehen. Damit der oben beschriebene Prozess optimal abläuft und der Motor sein volles Potenzial auf die Strasse bringen kann, darf es keine Undichtigkeiten geben. Zu den häufigsten Ursachen für einen verminderten Kompressionsdruck an einem 2-Takter gehören verschlissene Kolbenringe. Poröse oder undichte Kolbenringe mindern nicht nur die Leistung, sondern können schwere Schäden am Motor verursachen. Hörst du zusätzlich noch ein Rasseln im Zylinder, solltest du dich unbedingt an den Austausch der Ringe machen.
Mangelnde Leistung, obwohl die Kompression hoch genug ist
Misst du einen Kompressionsdruck, der dem Soll-Wert entspricht, kannst du ausschliessen, dass die Ursache für den Leistungsverlust mit verschlissenen Kolbenringen zu tun hat. Dann steht Detektivarbeit auf dem Programm. Ein zugesetzter Luftfilter, ein verschmutzter oder falsch abgestimmter Vergaser kommen ebenfalls als Verursacher in Frage.
Mehr Speed und Power – noch mehr Spass am Töffli
Den Kompressionsdruck deines Mofas zu messen, ist also recht schnell erledigt. Hast du das erforderliche Prüfgerät angeschafft, empfiehlt es sich, den Check in regelmässigen Abständen vorzunehmen. Dann hast du den Überblick, wie sich der Kompressionsdruck deines Mofas entwickelt und du kannst etwaige Defekte wie poröse Kolbenringe zeitig entdecken, noch bevor die Leistung deines Hödis merklich abfällt.
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