Das Piaggio-SI-Töffli

Piaggio-Si
MOFAGESCHICHTE

Was das Italo-Mofa so besonders macht

Wenn Töfflimeitli und Töfflibuebe Piaggio hören, dann denken sie vor allem an das legendäre Ciao-Mofa – könnte man meinen. Doch tatsächlich sind auch die anderen Modelle, die in Pontedera entwickelt und hergestellt wurden, ganz besondere Zweiräder, auch wenn sie oft etwas im Schatten des beliebten Ciao-Töfflis stehen. Speziell das Piaggio-SI-Mofa ist optisch attraktiv und sammelt durch seine robuste Konstruktion fleissig Pluspunkte. Wir stellen dir die Perle etwas genauer vor.

Was die Piaggio-Mofas unterscheidet

Das Piaggio-SI-Mofa ist zwar technisch ähnlich konstruiert wie das Bravo-Modell, auch beim Motor sind die Unterschiede sehr gering, aber ein grosser Unterschied findet sich im Rahmen. Der ist beim Piaggio-SI-Töffli zweiteilig, bei den Bravo- und Ciao-Modellen ist er dagegen aus einem Teil hergestellt.

Piaggio Si von Luca

Ausserdem sind Scheinwerfer, Seitenschutz und Sattel anders konstruiert, auch mit der vorderen Teleskopgabel und der Hinterradfederung hebt sich das Piaggio-SI-Mofa von den anderen Töfflis aus Pontedera ab. Das optische Erscheinungsbild ist dem der Schwestermodelle Ciao und Bravo insgesamt aber sehr ähnlich.

EBR Gabel schwarz | Piaggio SI

Auch was den Antriebsstrang betrifft, merkt man die Verwandtschaftsbeziehung zwischen den drei Piaggio-Modellen: Alle können entweder mit einem normalen Getriebe mit Monoantrieb oder einer sogenannten Variomatik gefahren werden. Zudem verwenden sie alle den typischen Piaggio-Antrieb. Alle drei Piaggio-Modelle werden von einem Keilriemen angetrieben, haben aber trotzdem auch eine Tretkette. Diese Kette dient aber lediglich dem Startvorgang. Der Keilriemen hat den Vorteil, dass er das Töffli relativ geräuscharm antreibt. Ausserdem ist diese Antriebsmethode nicht so anfällig für Verschleiss.

Polini Rennvariomat | Piaggio Ciao, SI, Bravo, Boxer

Ob Umbau oder Tuning: Welches Mofa ist die bessere Wahl?

Betrachten wir die unterschiedlichen Modelle einmal in einem direkten Vergleich:

Die Legende: das Piaggio-Ciao-Töffli

Das Ciao-Mofa ist ohne Zweifel eines der beliebtesten und meistverkauften Töfflis überhaupt. Fast 40 Jahre lang wurde das Mofa aus Italien produziert. Wenn es an diesem Modell etwas zu bemängeln gibt, dann dass es im Vergleich mit den anderen Italotöfflis weniger stabil ist. Das gilt besonders für die Gabel, die sich häufig als Schwachstelle erweist, wenn es um Tuningumbauten geht. Auch das Bremsverhalten ist im Original-Setup nicht optimal und wird oft als etwas schwammig beschrieben. Gerade wenn es um Umbau und Tuning geht, stellt ein SI- oder Bravo-Töffli daher oft eine interessante Alternative dar.

Piaggio Ciao mit schönem V-Lenker von Stefu

Das Modell Bravo: ein hässliches Entlein?

Das Bravo-Töffli ist dem SI-Mofa zum Verwechseln ähnlich. Hauptunterschied ist der Rahmen, der beim Bravo-Hödi einteilig ist, beim SI-Mofa ist er dagegen zweiteilig ausgeführt. Beide Modelle lassen sich aufgrund ihrer Rahmenbeschaffenheit auch ohne Probleme mit Stossdämpferen ausrüsten, was insbesondere dann ein Vorteil ist, wenn du einen Umbau zu einem Cross-Mofa planst. Allerdings hat auch die Bauweise des Bravo-Hödis ihre Tücken, denn bei intensiven Materialbelastungen, wie sie bei Fahrten durchs Gelände häufig auftreten, können die Schweissnähte des Unterzuges mit der Zeit reissen. Auch wenn das Bravo-Modell viele Fans hat, optisch ist das Töffli nach der Meinung der meisten Töfflimeitli und Töfflibuebe keine Schönheit. Vor allem am Erscheinungsbild des Kunststofftanks der ersten Serie des Modells scheiden sich die Geister.

Nicht das meistverkaufte Piaggio Modell, aber das Bravo Töffli hat durchaus Charme

Der heimliche Star das SI-Mofa

Das SI-Töffli vereint die Vorteile seiner Konkurrenten auf gekonnte Art und Weise. Optisch kann das Mofa mit dem Charme des Ciao-Hödis durchaus mithalten, gleichzeitig bietet es die Robustheit des Bravo-Hobels. Das SI-Töffli ist deswegen ideal für Tuning oder den Umbau zum Crossmofa geeignet. Speziell bei Tuningumbauten ist viel möglich, ohne dass dabei der charakteristische Look zerstört wird. Auch der Umbau zum Custom-Mofa lässt sich fantasievoll umsetzen. Das Piaggio-SI-Töffli hat aber noch einen weiteren Vorteil: durch seine Bauart können auch grössere und stabilere Töfflimeitli und Töfflibuebe auf diesem Zweirad besonders bequem cruisen.

Das Piaggio-SI-Töffli mit zweiteiligem Rahmen

Frei nach Shakespeare: Wie es euch gefällt – jedes Piaggio-Modell ist auf seine Weise ein Star

Eigentlich ist es ja egal. Denn es kommt einzig und alleine auf deine Wünsche und Vorlieben an. Sicher, wir nehmen die objektiven Gegebenheiten und stellen sie gegeneinander, aber die Auslegung ist eben auch im Ergebnis subjektiv. Und sind wir mal ehrlich, alle drei Mofas sind herausragende Modelle. Wir wollen ja keines der Modelle schlechtreden. Jedes ist auf seine Art ein Herzenstöffli. Es gibt viele, schier unzählige Möglichkeiten, um deinem Italotöffli einen individuellen Look zu verpassen. So kannst du sicher auch aus einem Bravo-Hödi trotz der avantgardistischen Tankoptik einen echten Hingucker machen. Unbestritten ist allerdings, dass das SI-Modell die positiven Eigenschaften der beiden Mitbewerber in sich vereinigt.

Das macht diese Perle zu einem ganz besonderen Objekt der Begierde. Das beweist alleine schon die Tatsache, dass das Töffli mehr als zwei Jahrzehnten nahezu unverändert angeboten wurde, während die Ciao- und Bravo-Hödis in fünf, beziehungsweise vier unterschiedlichen Serien verkauft wurden. Es gab an den beiden Schwestern eben immer was zu tun. Zugegeben, sie wurden auch länger gebaut. Jedenfalls ist der SI-Hobel die bessere Wahl, wenn man sich mit dem Gedanken an umfangreichere Umbau- oder Tuningmassnahmen trägt.

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