Die Schaltung an deinem Mofa einstellen

Die Schaltung an deinem Mofa einstellen
In der Garage

So wird es gemacht

Viele Töfflibuebe und Töfflimeitli sind der Meinung, dass die Fahrt auf einem handgeschalteten Mofa gleich doppelten Spass bringt. Doch der Fahrspass findet ein jĂ€hes Ende, wenn wĂ€hrend der Fahrt der Gang einfach herausspringt, das Mofa sich nicht mehr sauber schalten lĂ€sst oder bei BetĂ€tigung des Schalthebels im schlimmsten Fall ĂŒberhaupt nichts passiert. Dann kommst du nicht darum herum, die Gangschaltung neu einzustellen. Das mag sich vielleicht kompliziert anhören, ist es aber bei den meisten Motoren nicht. Wir geben dir einige praktische Tipps, wie du möglichst einfach die Schaltung einstellen kannst, um wieder volle Fahrfreude erleben zu können.

Warum und wann musst du an deinem Mofa die Schaltung einstellen?

Du solltest an deinem Mofa immer dann die Schaltung einstellen, wenn sich die GĂ€nge nicht mehr problemlos bzw. gar nicht mehr einlegen lassen oder aber wĂ€hrend der Fahrt ohne BetĂ€tigung des Schaltgriffes herausspringen. Dies kann diverse Ursachen haben. Zum Beispiel ist eine Einstellung der Gangschaltung an deinem Töffli notwendig, nachdem du den alten Bowdenzug an der Handschaltung durch einen neuen ausgetauscht hast. Sehr alte ZĂŒge können sich zudem mit der Zeit lĂ€ngen, sodass die Einstellung der Schaltung nicht mehr stimmt. Wurden versehentlich die Einstellungen an den Stellschrauben des Schaltzugs verĂ€ndert, muss oftmals ebenfalls ein nochmaliges Einstellen der Schaltung erfolgen. Und auch nach einer Motorrevision, wenn zum Beispiel die Ziehkeilwelle ausgetauscht oder aus- und wieder eingebaut wurde, sollte die Schaltung bzw. das Töffli-Getriebe eine prĂ€zise Neueinstellung erhalten.

 

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Schaltung einstellen an deinem Töffli: technisches Grundlagenwissen

Die Einstellung der Schaltung erfolgt in der Regel massgeblich ĂŒber zwei Stellschrauben. Eine davon befindet sich am Schalthebel, die andere am Motor, in der NĂ€he des Ziehkeils. AbhĂ€ngig von der Spannung des Schaltzugs und der daraus resultierenden Stellung des Ziehkeils wird die Position der Ziehkeilwelle im Getriebe verĂ€ndert. Auf dieser Welle laufen die GangrĂ€der eigentlich lose. Erst wenn du einen Gang einlegst und dadurch den Ziehkeil betĂ€tigst, verbindet sich eines der RĂ€der kraftschlĂŒssig mit der Welle und sorgt damit fĂŒr eine KraftĂŒbertragung vom Motor auf das Getriebe. Im Leerlauf ist der Ziehkeil in Nullstellung, sodass keines der GangrĂ€der auf der Ziehkeilwelle eine kraftschlĂŒssige Verbindung eingehen kann.

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Neuen Schaltzug und Schaltung einstellen am Beispiel eines Sachs 503 Motors

Der Einfachheit halber beschreiben wir nachfolgend, wie du die Gangschaltung an einem Sachs 503 Motor einstellen kannst, nachdem du einen neuen Schaltzug eingebaut hast. SelbstverstĂ€ndlich funktionieren die beschriebenen ArbeitsgĂ€nge bei jedem anderem Töffli, das handgeschaltet ist, Ă€hnlich. Das gilt auch dann, wenn du den Zug vorher nicht wechselst. Hast du das GlĂŒck und besitzt ein originales Betriebshandbuch fĂŒr dein Hödi, findest du darin höchstwahrscheinlich ebenfalls wertvolle Tipps fĂŒr die Schaltungseinstellung.

1. Entfernung des alten Schaltzugs

Finde zunĂ€chst heraus, wo der Schaltzug in der NĂ€he des MotorgehĂ€uses am Ziehkeil befestigt ist und trenne ihn dort mit einem Seitenschneider durch. Merke dir jedoch genau, wie der Schaltzug verlegt ist, damit du den neuen Zug spĂ€ter ebenso verlegen kannst. Anschliessend löst du die Befestigungsschraube am Schaltgriff, nimmst diesen ab und ziehst den Schaltzug danach durch die SchutzhĂŒlle heraus. PrĂŒfe, ob diese noch intakt ist. Falls ja, kannst du sie fĂŒr den neuen Zug wiederverwenden. Drehe anschliessend gleich die beiden Stellschrauben fĂŒr den Schaltzug am Schalthebel und hinter dem Ziehkeil auf Mittelstellung, damit du spĂ€ter ausreichende Einstellmöglichkeiten hast.

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2. Neuen Schaltzug einziehen

Ehe du den neuen Schaltzug durch die SchutzhĂŒlle ziehst, gib ein oder zwei SprĂŒhstösse Silikonspray bzw. Kettenspray in diese hinein, damit der Zug besser gleitet. Auch den Schaltgriff solltest du im Zuge der Arbeiten gleich mit etwas Universalfett versehen, damit er leichter dreht. SprĂŒhe auch den neuen Zug mit etwas Gleitmittel ein und fĂŒhre ihn dann durch den Schaltgriff in die SchutzhĂŒlle ein. Nun kannst du den Schaltgriff direkt wieder aufstecken und befestigen. Achte dabei unbedingt darauf, dass der Zug ordnungsgemĂ€ss im Inneren des Griffs verlĂ€uft.

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3. Den neuen Schaltzug verlegen

Jetzt verlegst du den neuen Zug in seiner SchutzhĂŒlle ebenso, wie der alte vorher verlegt war. FĂŒhre ihn dann durch die untere Stellschraube und befestige ihn mit geringer Spannung am Ziehkeil. Die Verlegung des neuen Zugs ist damit bereits abgeschlossen. Anschliessend kannst du die Schaltung einstellen und die Spannung des Zugs fĂŒr die einzelnen GĂ€nge anpassen.

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4. Die Schaltung einstellen

Der folgende Arbeitsschritt, ist fĂŒr nahezu jedes Mofa, das handgeschaltet ist, gleich oder sehr Ă€hnlich. Schalte zunĂ€chst in den höchsten Gang. Nun solltest du mithilfe der Stellschrauben den Zug so einstellen, dass er nicht ganz straff gespannt ist. Wenn du mit dem Finger daran ziehst, sollte er etwa 1 bis 2 mm nachgeben.

Nun drehst du den Schalthebel auf die Stellung 0, also den Leerlauf. Drehe nun das Hinterrad. Sollte nichts klackern, also keine KraftĂŒbertragung vom Motor stattfinden, musst du nichts mehr nachstellen. Wenn ein Klackern zu hören ist, stelle den Zug an deinem Töffli so weit nach, bis das Klackern aufhört.

Wenn du nun in den 1. Gang herunterschaltest, sollte der Zug nahezu maximal gespannt sein. PrĂŒfe durch Drehen des Hinterrads, ob der 1. Gang drin bleibt. Ist dies nicht der Fall, stelle gerade so weit nach, bis der Gang zuverlĂ€ssig eingestellt bleibt.

Diese Grundeinstellungen kannst du vornehmen, solange dein Mofa aufgebockt, mit frei drehendem Hinterrad aufgestellt ist. Feineinstellungen solltest du, falls nötig, nach einer Probefahrt vornehmen.

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5. Schaltung einstellen am Töffli: Fehlerbehebung

Springt einer der GĂ€nge wĂ€hrend der Fahrt immer wieder heraus oder wird der Kraftschluss oft kurzfristig unterbrochen, musst du die Gangschaltung nochmals feinjustieren. Wenn die höheren GĂ€nge ĂŒberspringen, solltest du die Spannung etwas reduzieren, bis das Problem behoben ist. Besteht das Problem im ersten Getriebegang, dann verhĂ€lt es sich umgekehrt. Der Zug ist dann zu locker gespannt und sollte etwa mehr angezogen werden.

Indem du bereits vor Beginn der Einstellung bei noch nicht befestigtem Schaltzug die beiden Stellschrauben auf Mittelstellung drehst, lĂ€sst du dir maximalen Spielraum beim spĂ€teren Einstellen der Schaltung und kannst die Spannung mĂŒhelos so regulieren, dass sĂ€mtliche GetriebegĂ€nge eine einwandfreie KraftĂŒbertragung sicherstellen.

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