Rostentferner und Rostumwandler

Rostentferner und Rostumwandler - 1956 Rixe Export de Luxe Projekt
In der Garage

Tipps zum Ausbessern an deinem Töffli

Beim Thema Rost am Mofa scheiden sich die Geister. Während für manche Töfflimeitli und Töfflibuebe rostige Stellen an der Perle ein echter Alptraum sind, schätzen andere eine natürliche, authentische Patina und konservieren die oxidierten Stellen, anstatt sie zu entfernen. Egal wie man dazu steht, Roststellen sollten immer behandelt werden. Denn durch beschädigten Lack oder Oberflächenbeschichtungen, etwa an den Felgen, liegt das Metall frei und kann dadurch mit der Luft reagieren. Es oxidiert und es kommt zum Rostfrass, der zu ernsthaften Schäden führen kann.  Wir stellen dir in diesem Beitrag verschiedene Möglichkeiten, Mittel und Werkzeuge für den Umgang mit Roststellen an deinem Hobel vor und geben dir Tipps für die Praxis.

Die althergebrachte Methode: mechanische Entrostung

Du hast verschiedene Möglichkeiten, dem Rost zu Leibe zu rücken. So kannst du eine mechanische Entrostung mittels geeigneter Werkzeuge in Angriff nehmen oder dich spezieller Mittelchen bedienen. Zu diesen zählen unter anderem sogenannte Rostentferner und Rostumwandler. In einigen Fällen kann jedoch auch eine Rostversiegelung interessant sein. Mit einem solchen Produkt kannst du den Rost versiegeln und zugleich weitere Rostbildung vermeiden. Wenn die Rostbildung an deinem Hödi bereits stark fortgeschritten oder sehr grossflächig vorhanden ist, empfiehlt sich in den meisten Fällen die Entfernung des Rostes. 

Au­to­sol Rost Ent­fer­ner 250 ml

Bei grossen oder tiefen Roststellen kommen Rostentferner-Mittel jedoch oft an ihre Grenzen. Daher ist die mechanische Entfernung des Rostes meist die einzige Lösung, ihn komplett loszuwerden, da auch Rostumwandler für solche Fälle eher nicht geeignet sind. Um Roststellen mechanisch zu entfernen, benötigst du auf jeden Fall geeignete Werkzeuge. Mit einer Drahtbürste und Schleifpapier mit grober Körnung lassen sich diese Arbeiten durchaus bewerkstelligen. Etwas leichter und schneller geht dir die Arbeit mit einem Drahtbürstenaufsatz für einen Winkelschleifer oder für die Bohrmaschine von der Hand. Mit diesem Aufsatz solltest du aber vorsichtig zu Werke gehen, da du sonst ungewollt auch die "gesunde" Substanz an deinem Mofa beschädigen könntest. Die mechanische Entrostung geht immer mit Materialabtrag einher. Abhängig von der Tiefe der zu entfernenden Roststellen kann es also später vor einer eventuellen Neulackierung noch nötig werden, die betreffenden Stellen an deinem Töffli zu spachteln.

Einfacher lässt sich der Rost mit einem elektrischen Schleifgerät entfernen

Rostentferner und Flugrostentferner: die ideale Lösung bei oberflächlichen Roststellen und Flugrost

Zum Glück sind die meisten Roststellen am Mofa eher oberflächlicher Natur und dringen nicht allzu tief in die Metallstruktur ein. In vielen Fällen handelt es sich gar nur um Flugrost, der sogar auf völlig intakten Oberflächen, wie zum Beispiel verchromten Felgen, entstehen kann. Bei solchen Rostproblemen kannst du getrost auf eine mechanische Entrostung verzichten, die zudem mit einer umfangreichen Nachbearbeitung verbunden ist. Stattdessen kommt in solchen Fällen am besten ein chemischer Rostentferner zum Einsatz. Meist ist in diesen Produkten noch ein mildes Schleifmittel integriert, welches das Material bei weitem nicht so extrem angreift wie eine Drahtbürste. Flugrostentferner sind sogar noch milder und greifen weder lackierte noch verchromte Oberflächen an. Sie trennen lediglich den Flugrost von der betreffenden Oberfläche, ohne diese dabei zu beschädigen.  

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Sowohl bei einem Rostentferner als auch bei einem Flugrostentferner solltest du unbedingt die vorgeschriebene Einwirkzeit beachten. Dadurch stellst du einerseits sicher, dass Roststellen zuverlässig entfernt werden. Andererseits vermeidest du, dass nicht ungewollt das unter dem Rost oder Flugrost liegende, intakte Material beschädigt wird. Rostentferner für Flugrost sind übrigens in der Regel bestens für die Behandlung von Oberflächen aus Chromstahl oder Messing geeignet. Nach der Anwendung der meisten Rostentferner ist es ratsam, zusätzlich einen Rostschutz auf die behandelten Stellen aufzutragen, falls eine Neulackierung erfolgt.

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Rostumwandler: die ideale Wahl für empfindliche Oberflächen

Es kann vorkommen, dass die Rostbildung auf Oberflächen auftritt, die zerbrechlich oder sehr empfindlich sind. Dann kommen weder die mechanische Entrostung noch aggressive Rostentferner zur Rostentfernung infrage. In diesen Fällen verwenden clevere Töfflimeitli und Töfflibuebe stattdessen oft einen Rostumwandler. Hierbei handelt es sich, wie beim Rostentferner, um eine spezielle chemische Verbindung. Sie sorgt dafür, dass das Metall durch die bereits vorhandenen Roststellen nicht weiter angegriffen werden kann. Hierzu verhindert der Rostumwandler, dass sich das Eisen mit dem Sauerstoff aus der Luft zu Eisenoxid (denn genau das ist Rost) verbinden kann. Stattdessen wird die Oxidschicht zum Beispiel mithilfe von Phosphat in eine Phosphatschicht umgewandelt. Daher auch der Name Rostumwandler. Rostumwandler bieten Rostschutz in dem Sinne, dass eine weitere Rostbildung an den behandelten Stellen verhindert wird.

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Rostschutz fürs gesunde Material und edle Optik: Rost versiegeln

Es soll durchaus vorkommen, dass die Rostbildung an einem Töffli zu dessen individuellem Charme beiträgt. Leichte oberflächliche Roststellen in Verbindung mit einer klassischen Originallackierung bilden dann gemeinsam eine schön anzusehende Patina. Sie kann gerade echten Oldtimern einen einzigartigen Look verleihen. In diesem Fall sollten Rostentferner und Rostumwandler im Schrank bleiben. Stattdessen kannst du eine sogenannte Rostversiegelung verwenden, um den unvergleichlichen Look auf Dauer zu konservieren. Auch eine Rostversiegelung bietet Rostschutz und verhindert, dass Roststellen sich tiefer ins Metall hineinfressen. Sie wirkt dabei jedoch anders als Rostumwandler. Eine Rostversiegelung ist in der Regel ölbasiert. Die Substanz dringt in die poröse Oberfläche der rostigen Stelle ein. Dort verdrängt die Rostversiegelung sowohl Feuchtigkeit als auch Sauerstoff, sodass ein Fortschreiten der Rostbildung verhindert wird. Um den Rost zu versiegeln, müssen die betroffenen Stellen, abhängig vom Produkt, ein oder mehrmals behandelt werden. Die Rostversiegelung dringt bis zum intakten Metall vor und sorgt dadurch für zukünftigen Rostschutz. Anders als die meisten Rostumwandler kann eine Rostversiegelung darüber hinaus nicht nur als Deckschicht verwendet werden. Nach dem Aushärten ist bei vielen Produkten zudem eine Überlackierung problemlos möglich. So kannst du die einzigartige Patina quasi für die Ewigkeit konservieren und bei deinem Töffli eine authentische Optik erhalten.   

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Rost entfernen, umwandeln oder versiegeln: immer mit Sorgfalt arbeiten

Sowohl Rostumwandler als auch Rostentferner und Rostversiegelungen sind chemische Verbindungen, die mitunter recht aggressiv sind. Daher solltest du bei der Handhabung stets vorsichtig sein und für den nötigen Arbeitsschutz sorgen. Trage in jedem Fall Handschuhe und am besten auch eine Schutzbrille, um Schäden oder Verletzungen der Haut und der Augen vorzubeugen. Je nach Produkt solltest du ausserdem für eine gute Belüftung sorgen, da es sonst zu einer Reizung der Atemwege kommen könnte. Dann steht der erfolgreichen Anwendung von Rostversiegelung oder Rostumwandler nichts im Weg.

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